Start der Tagesetappe:
Wir starten am Morgen mit gelegtem Mast in Alphen a/d Rijn. Durch das legen des Mastes erhoffen wir uns durch einige Brücken durchfahren zu können, zumal einige Brücken nur zu bestimmten Zeiten öffnen.
Die erste Brücke ist kein Problem, da diese durch den Hafenmeister bedient wird.
Also geht es los – Kurs Süd. Was wir noch nicht wissen: Es soll eine denkwürdige Etappe werden.
Wir motoren so vor uns hin. Der eine oder andere Schauer geht über uns weg, als wir an eine T-Kreuzung kommen. Alles recht gut einsehbar und wir biegen nach links ab. Aufgefallen ist uns das Schiff von der Wasserschutzpolizei das in ca 300 m Entfernung mit Gelblicht vor sich hindümpelt. Wir beobachten das Schiff und fahren mal mit unveränderter Geschwindigkeit darau zu. Plötzlich nimmt die Polizei Kurs auf uns und erhöht die Geschwindigkeit. Schallzeichen: kurz-lang-kurz-kurz.
Die Gehirnzellen fangen an zu arbeiten. Das bedeutet „anhalten“! Wir stoppen auf und das Polizeiboot kommt näher. Haben wir was falsch gemacht oder was ist hier los – der will auf jeden Fall was von uns.
Der Polizist gibt uns zu verstehen, dass wir langsam auf der „falschen“ Seite weiterfahren sollen. Wir verstehen irgendwas von Yacht evtl. gesunken oder sowas ähnliches.
Also rüber an das linke Ufer und mit Schrittgeschwindigkeit weiter. Immer mit „gehörig Ausguck“ durch die langgezogene Rechtskurve.
Aha. Wir haben das Problem erkannt:
Jetzt kommt ein kleines Polizeischlauchboot auf uns zugeschossen. Der Polizist berichtet, dass eine „YACHT“ durch die Hebebrücke gezogen wird und die ganze Aktion noch ca 2 Std dauern würde. Mir ist derweilen schleierhaft wie die Niederländische Definition für „YACHT“ ist. – Das Ding ist riesig…
Derweilen freuen wir uns über den gelegten Mast und dürfen die Brücke trotz Komplettsperrung passieren.
Wir motoren weiter vor uns hin. Die Landschaft zieht vorbei.
Ein Schild kündigt eine „Nichtfreifahrende Fähre“ an.
Da steht ein Trecker auf einem Ponton. Kann ja mal passieren. Wir motoren darauf zu. Plötzlich geht am Trecker das Gelb-Licht an. Wir motoren weiter darauf zu. Dann springt der Bauer vom Trecker schreit und wedelt wild mit den Armen. Überaus freundliche Menschen gibt es hier. Im allerletzten Moment erkennen wir ein Stahlseil ca. 10 cm über der Wasseroberfläche von einem Ufer zum Anderen. Gas weg und Ruder rumreißen!!!
Die Nummer war knapp …
Wir tanken während der Fahrt nach und kommen unserem Tagesziel näher. Kurz vor dem Hollandsen Diep sehen wir ein Segelschiff am Ufer vor einer Werft liegen. Das wäre doch was für uns. Wir kommen näher und das Ding wird immer größer. Es leben die optischen Täuschungen auf dem Wasser. Wir kommen noch näher und das Ding wird immer noch größer ….. WAHNSINN:
Klickt mal auf die Bilder und schaut Euch die Details an. Da stehen Leute auf dem Deck.
***Will ich haben, jetzt und sofort – und Einhand-Segelbar***
An dieser Stelle einen Gruß an meinen Chef. Ich brauch mehr Geld – viel, viel viel mehr Geld
Dann ging es noch durch Bereiche mit einer Menge Schiffsverkehr und wir legten dann am frühen Abend im Yachthafen Crezee nach einem interessanten Tag an.