Um 10:00 starten wir endgültig Richtung Heimathafen… das Wetter könnte uns nach Enkhuizen bringen – mal schauen.
Die Wellen in der Ausfahrt Workum sind schlimmer als alles bisher am IJsselmeer – wir hören komische Geräusche: ein Hund hat aufs Bett gekotzt! Noch in der Ausfahrt drehen wir kurz ein, um ins 2. Reff zu wechseln.
Die Bedingungen am IJsselmeer sind uns nicht gut gesonnen… Trotz 2. Reff und der kleinen Fock zankt die Welle sogar uns Menschen, von den Hunden unter Deck ganz zu schweigen.
Was sollen wir tun?
- Umkehren? Die nächsten zwei Tage sollen schlimmer werden – Binnen an der Ostseite?
- Durchziehen bis Enkhuizen, Muiden können wir so vergessen – aber von Enkhuizen binnen weiter kommen wir nicht.
- Alternativ geht auch Medemblik, und dann? Dort gibt es immerhin die Möglichkeit Binnen zur Staande-Mast-Route zu kommen und damit bis zur Maas.
Die Entscheidung lautete: Medemblik, direkt am Ortseingang den Mast legen und den kürzesten Weg unabhängig von Wind und Welle nehmen.
Selten war ich so froh, Land unter den Füßen zu haben, die 30km übers IJsselmeer waren gruselig. Segeln geht nur bedingt und der Motor zickt wieder (logisch, wir haben ja auch gerade den Yamaha-Service hinter uns gelassen).
Im Stadthafen Medemblik machen wir nur kurz fest, um die Mast zu legen, mittlerweile eine unserer leichtesten Übungen. Hinter uns liegt ein Schiff mit deutschen Nachbarn – im wahrsten Sinnen des Worte: sie kommen aus unserem Nachbarort Borth.
Leider haben wir beim Mastlegen „Verlust“ gemacht – Tschüss geliebte Umlenkrolle…
Um 16:30 Uhr geht es binnen weiter… sehr weit möchten wir heute nicht mehr, wir haben die Nase voll für heute. Nach weiteren 10 km und einigen Schleusen sind wir in Middenmeer, eine Brücke hat wohl Sonntag (bis 19:00) mit Wochentag (bis 18:00) verwechselt, um 18:43 Uhr sehen wir DOPPELROT – und auch heute ist es uns egal: wir passen bei 2,50m durch. Binnen merkt man von dem Schietwetter auf dem IJsselmeer nichts mehr – wir haben Sonne und blauen Himmel!
Für die Strapazen des Tages werden wir mit einem wunderschönen Hafen im Grünen und einem „Herzlich Willkommen“ durch die Vereinsmitglieder belohnt, die mit sehr viel Herzblut den Betrieb sicherstellen.