Wir kommen erst gegen 10:45 los… gestern hat der Aussenborder wieder ein Eigenleben entwickelt und er möchte mit gaaaanz viel Frischwasser gespült werden, um uns (hoffentlich) gut nach Hause zu bringen.
Die Strecke von Middenmeer Richtung Alkmaar ist wunderschön.
Dieses Jahr lassen wir Alkmaar und auch das Alkmaarer Meer rechts liegen. Segeln können wir nicht, dafür den Hunden die Wellen ersparen, indem wir den Kanal außen herum nehmen. So finden wir einen schönen Platz, um kurz die Hunde zu bewegen. Das bringt uns zum Abend hin Zeit, schließlich überlegen wir heute durch Amsterdam zu fahren. Die Höhe reicht, dass nicht eine Brücke für uns öffnen müsste… so der Plan
Die Realität sieht anders aus. Eine Behelfsbrücke zur Zaan hat nur 150cm… das reicht nicht! Außerdem müssen wir lesen, dass die Schleuse zum Nordseekanal erst um 18:30 wieder bedient wird. Also richten wir uns auf eine ordentliche Wartezeit in Zaandam ein, denn schließlich warten seit 13:00 ALLE Schiffe auf die Schleusenöffnung. Wir lassen uns Zeit. Nachdem wir die Behelfsbrücke passieren können, sind wir um 18:20 an der Schleuse. Wie erwartet stehen etliche Berufs- und Freizeitschiffe vor der Schleuse. Wir haben Glück, dass der Schleusenwärter jeden Meter ausnutzt und hinter die Berufsschiffe so gut wie möglich die kleinen Yachten reinholt. So sind wir schon bei der 2. Schleusung dabei.
Hier müssen wir uns entscheiden: links Amsterdam, rechts Haarlem. Es wird… AMSTERDAM!
Die Strecke am äußeren Kanal ist wunderschön, grün, überall winkende Leute am Ufer. Es hat echt Spaß gemacht, einen Hauch der Multi-Kulti-Großstadt zu atmen.
Gegen 20:30 sind wir an der Nieuwe Meersluis, die mit der Brücke der begrenzenden Faktor auf der Staandemast-Route ist. Diese Brücke wird wegen des naheliegenden Flughafens nur zu bestimmten Zeiten nachts für Segelboote mit Mast geöffnet.
Für uns ist die Brücke kein Problem – aber die Schleuse… die Tore auf unserer Seite lassen sich aufgrund eines technischen Defekts nicht öffnen, und so warten wir über 45 Minuten, bis das Problem behoben ist.
Auf den letzten Metern sollte es aber nicht das einzige technische Problem bleiben. Wir nehmen eine Polywalk mit Wassereinbruch und Motorschaden längstseits, um sie in ihren Hafen zu schleppen, der 500m hinter unserem Nachtquartier liegt.
Um 22:00 ist wir endlich soweit – Leinen fest!
Wir haben einen tollen Platz, zwar am Passantensteiger an der Außenseite, aber so können wir die Boote beobachten, die auf die nächtliche Durchfahrt mit stehendem Mast warten – beeindruckend, als sich dann bei Dunkelheit die Brücke öffnet und die Segler in Kolonne losfahren.