Wir haben für den heutigen Tag eigentlich einen Hafentag geplant,Calm ist aber morgens um 7:00 Uhr energisch dagegen und so entscheiden wir uns gegen diesen Plan und schmeißen die Leinen Richtung Seeschleuse Kornwerdersand los.
Der Plan ist,durch die Schleuse zu motoren und dann im äußeren Wartebereich die Segel anzuschlagen und die BINOM segelfertig zu machen.
Der Wind an diesem Tag ist auf 3-4 bft und in seltenen Böen mit 5 bft aus Ost bis Nord-Ost vorausgesagt.
Wir laufen auf die Schleuse zu und haben uns auf eine längere Wartezeit seelisch vorbereitet.
Siehe da: Das Tor steht offen und die Ampel zeigt grün. Somit können wir als zweites Boot in die Schleuse einlaufen.
Per Lautsprecher werden wir gebeten, so weit wie möglich nach vorne vorzuziehen. Witzig, dass wir es verstehen, uns daran halten, während die Niederländer an Backbord ihr Boot gefühlte 5cm an den Leinen nach vorne ziehen, während wir einen ganzen Poller nach vorne verlegen.
Wie auf dem Bild oben zu sehen ist, gab es wieder Probleme bei Yachten, die offensichtlich noch nie von Süßwasser nach Salzwasser geschleust sind. Hierzu schreiben wir mal einen eigenen Beitrag unter Tipps und Tricks, wie es ohne Probleme funktioniert und was das Leben einfach macht.
Da wir fast Hochwasser haben, ist die Schleusung ein kurzes Vergnügen von nicht mal 30cm.
Und dann heißt es: endlich wieder SALZWASSER!
Das erste Stück klappt es mit dem Segeln nur suboptimal, da der Wind nicht wirklich passt.
Wir müssen das eine oder andere Mal kreuzen, da wir sehr hoch am Wind segeln.
Aber das ändert sich noch…
Es ist ein herrlicher Segeltag… bis kurz vor Vlieland. Da wurde es ruppig, die 0,2m Welle scheinen eine Empfehlung zu sein und wir sehen Wasser, wo bisher NIE welches war.
Ganz klassisch hatten wir bei ablaufenden Wasser die Kombination aus Strom gegen Wind und die Wellen wurden mal schnell 1 Meter und mehr.
Auf der Überfahrt hat es unseren Bootshaken von Bord gerissen.
Da wir die BINOM das erste Mal auf der Scheuerleiste gesegelt haben, war auch unter Deck nichts mehr da, wo es vorher war.
Unsere Hunde haben tapfer durchgehalten und sich auf der Lee-Seite auf eine Koje verzogen. Zu unserem Erstaunen hat es ihnen nichts ausgemacht.
Wir sind dann mit einer affenartigen Geschwindigkeit gegen den Strom aus dem Gatt, welches zur Anfahrt genutzt werden muss, bis zur Hafeneinfahrt nach Vlieland hoch.
Dort konnten wir in Ruhe die Segel bergen und sind unter Motor in den Hafen gefahren.
Hier ist nicht viel los …. zumindest viel weniger als wir erwartet haben.
An dem Steg für die kleinen Boote haben wir die freie Auswahl und suchen uns eine Box am Ende des Steges. Wie bekannt, legen wir uns immer an eine Stelle, an der nicht mit viel Besucherverkehr zu rechnen ist.
Unser Fazit für diese Überfahrt unter Segeln:
- Traue deinem Boot mehr zu als Du glaubst. Wir hatten unerwartet 3-5 bft und in Böen 6 bft. Trotz Vollzeug (Großsegel ungerefft und Genua) konnten wir auf der Scheuerleiste durch das Watt segeln. Die BINOM hat sich zu jedem Zeitpunkt friedlich verhalten.
- Auch wenn es anfänglich nicht erforderlich scheint, es sollte alles unter Deck gesichert sein. Gilt auch für den griffbereiten Bootshaken, den wir jetzt verlustig sind.
- Es hat RICHTIG SPASS gemacht, mit der Kleinen, bei eigendlich zu viel Wind, bei zuviel SegeL; durch das Waddenmeer zu rauschen!!!