2023-06 Trans Ocean Race

Irgendwie sind wir begeistert vom Ocean Race, besonders von Malizia und dem Teamgeist, den sie zeigen. Nie stehen nur die „Segler“ bereit, das ganze Team ist präsent. Wir freuen uns über jedes Video bei Youtube und der Tracker ist, während die IMOCAs unterwegs sind, unser täglicher Begleiter.

Die Ankunft der Flotte wird – wenn möglich – live am Bildschirm verfolgt, Schicksalsschläge wie Mastbruch oder Wasser im Boot werden mitgefiebert.

So ist es ja schon fast selbstverständlich, dass wir die 2:15 Stunden nach Den Haag / Schevingen auf uns nehmen, um Boote und Teams Live zu sehen.

Den ersten Plan, bei der Ankunft im Hafen zu sein, verwerfen wir, da es ein Sonntag ist und schon Samstagsabends vor der Anreise mit dem Auto gewarnt wird, weil die Parkplätze alle belegt seien – kein Wunder bei Sonnenschein und 25 Grad, wer möchte da nicht in Schevingen sein.

Also suchen wir uns einen anderen Tag aus – den Start zur letzten Etappe nach Genua.

Wir starten mit einem Abend am Boot, um nach der Kleinen geguckt zu haben, morgens geht es dann an die Küste

Es ist traumhaft schönes Wetter, und so geht es über den Strand zum Hafen.

Die Stadt lebt gerade für diese Veranstaltung, überall Hinweisschilder, Aufklärung nicht nur über das Ocean Race, sondern auch über die Umweltkampagnen der einzelnen Teams.

Natürlich haben wir einen Blick in den „Freizeithafen“ geworfen, der richtig voll ist – aber nicht nur „Mega-Yachten“, sondern auch Boote unter 10m sind überall zu sehen.

Die vorderen beiden Hafenbecken sind für das Rennen reserviert, es gibt einen eigenen „Park“, wo man sich informieren, essen, trinken und staunen kann. Faszinierend ist, dass man einfach so reingehen kann. An einer Zugangsstelle wird zwar darauf hingewiesen, dass man einen Ausweis mitführen muss, aber an an den mindestens drei anderen Stellen steht nicht mal jemand.

Hier einige Eindrücke vom Park, von den Booten und dem Trubel.

Am beeindruckensten war aber zu sehen, wie gleich die VO65 Flotte vom Aufbau war, während die IMOCAs doch sehr unterschiedlich sind.

Am frühen Nachmittag sind zuerst die VO65 gestartet. Der IMOCA-Start zur letzten Etappe begann mit der „Sailors-Parade“, wo die Teams mit Musik, Jubel und Tanz über die ganze Hafenlänge gezogen sind, um dann einzeln aufgerufen zu werden und zu ihrem Boot zu dürfen.

Wer das Ocean Race ein wenig verfolgt hat, wird erraten, wer am meisten Freude, Stimmung und Mitglieder auf den Steg gebracht hat – natürlich Malizia.

Ocean Race 2022-2023 Abfahrt Den Haag I
Ocean Race 2022-2023 Abfahrt Den Haag II

Nach der Abfahrt aus dem Hafen blieb etwas mehr als eine Stunde, um an den Strand zu kommen, damit die Boote auch draußen sehen kann. Die „rote“ Bune war deutlich dichter und voller als die „grüne“, die man aber auch in etwas mehr als 30 Minuten erreicht hat, weil man einmal um das komplette Hafenarenal herum musste.

Der Nachteil auf der Bune war, dass man gar nicht bekommen hat, dass es eine Kollision zwischen zwei Booten – der führenden 11th Racing“ und der letztplazierten „Guyot“ gab. Bevor wir das aber realisiert haben, endete unser Tag standesgemäß, bevor es zu den Hunden nach Hause ging,“

Fazit

es war beeindruckend und wirklich die Reise wert. Wahnsinn, wie dicht man an die Teams rankommen konnte, es war alles ein wenig improvisiert, ohne sich abzuschotten, umliegende Werkstätten wurden kurzfristig für Reparaturen „gekapert“ und es war einfach eine tolle Stimmung und ein unglaubliches Erlebnis.

2023-05-04 Eigentlich einen Hafentag geplant

Wir haben für den heutigen Tag eigentlich einen Hafentag geplant,Calm ist aber morgens um 7:00 Uhr energisch dagegen und so entscheiden wir uns gegen diesen Plan und schmeißen die Leinen Richtung Seeschleuse Kornwerdersand los.

Der Plan ist,durch die Schleuse zu motoren und dann im äußeren Wartebereich die Segel anzuschlagen und die BINOM segelfertig zu machen.

Der Wind an diesem Tag ist auf 3-4 bft und in seltenen Böen mit 5 bft aus Ost bis Nord-Ost vorausgesagt.

Wir laufen auf die Schleuse zu und haben uns auf eine längere Wartezeit seelisch vorbereitet.
Siehe da: Das Tor steht offen und die Ampel zeigt grün. Somit können wir als zweites Boot in die Schleuse einlaufen.

Per Lautsprecher werden wir gebeten, so weit wie möglich nach vorne vorzuziehen. Witzig, dass wir es verstehen, uns daran halten, während die Niederländer an Backbord ihr Boot gefühlte 5cm an den Leinen nach vorne ziehen, während wir einen ganzen Poller nach vorne verlegen.

Wie auf dem Bild oben zu sehen ist, gab es wieder Probleme bei Yachten, die offensichtlich noch nie von Süßwasser nach Salzwasser geschleust sind. Hierzu schreiben wir mal einen eigenen Beitrag unter Tipps und Tricks, wie es ohne Probleme funktioniert und was das Leben einfach macht.

Da wir fast Hochwasser haben, ist die Schleusung ein kurzes Vergnügen von nicht mal 30cm.

Und dann heißt es: endlich wieder SALZWASSER!

Das erste Stück klappt es mit dem Segeln nur suboptimal, da der Wind nicht wirklich passt.
Wir müssen das eine oder andere Mal kreuzen, da wir sehr hoch am Wind segeln.
Aber das ändert sich noch…

Es ist ein herrlicher Segeltag… bis kurz vor Vlieland. Da wurde es ruppig, die 0,2m Welle scheinen eine Empfehlung zu sein und wir sehen Wasser, wo bisher NIE welches war.

Ganz klassisch hatten wir bei ablaufenden Wasser die Kombination aus Strom gegen Wind und die Wellen wurden mal schnell 1 Meter und mehr.

2023 Makkum Vlieland Wasser läuft am Baum entlang
2023 Makkum Vlieland Wasser auf Sitzfläche
2023 Makkum Vlieland Krängung

Auf der Überfahrt hat es unseren Bootshaken von Bord gerissen.

Da wir die BINOM das erste Mal auf der Scheuerleiste gesegelt haben, war auch unter Deck nichts mehr da, wo es vorher war.

Unsere Hunde haben tapfer durchgehalten und sich auf der Lee-Seite auf eine Koje verzogen. Zu unserem Erstaunen hat es ihnen nichts ausgemacht.

Wir sind dann mit einer affenartigen Geschwindigkeit gegen den Strom aus dem Gatt, welches zur Anfahrt genutzt werden muss, bis zur Hafeneinfahrt nach Vlieland hoch.

Dort konnten wir in Ruhe die Segel bergen und sind unter Motor in den Hafen gefahren.

Hier ist nicht viel los …. zumindest viel weniger als wir erwartet haben.

An dem Steg für die kleinen Boote haben wir die freie Auswahl und suchen uns eine Box am Ende des Steges. Wie bekannt, legen wir uns immer an eine Stelle, an der nicht mit viel Besucherverkehr zu rechnen ist.

Fast am Ende des Steges

Unser Fazit für diese Überfahrt unter Segeln:

  • Traue deinem Boot mehr zu als Du glaubst. Wir hatten unerwartet 3-5 bft und in Böen 6 bft. Trotz Vollzeug (Großsegel ungerefft und Genua) konnten wir auf der Scheuerleiste durch das Watt segeln. Die BINOM hat sich zu jedem Zeitpunkt friedlich verhalten.
  • Auch wenn es anfänglich nicht erforderlich scheint, es sollte alles unter Deck gesichert sein. Gilt auch für den griffbereiten Bootshaken, den wir jetzt verlustig sind.
  • Es hat RICHTIG SPASS gemacht, mit der Kleinen, bei eigendlich zu viel Wind, bei zuviel SegeL; durch das Waddenmeer zu rauschen!!!

2023-05-03 Ketelhaven nach Makkum

Unser Ziel ist klar. Wir wollen weiter Richtung Nordsee. Ein Tagesziel haben wir uns nicht gesteckt. Mal schauen, wie weit wir kommen.

Uns begrüßen blauer Himmel und Sonnenschein. Bei Abfahrt ist es fast wie im Heimathafen: Compromiss 888 Rudel-liegen…

Auch heute ist der Wind wieder schlapp und wir motoren vor uns hin.

Wir beschließen so weit wir möglich an den Abschlussdeich zu kommen und entscheiden uns letztendlich für Makkum.

Ein schöner, gemütlicher Liegeplatz in der Ecke.

Nebenan ist eine riesige Marina, in der man sich auf den Stegen verlaufen kann. Wir bleiben lieber in dem kleinen und feinen Wassersportverein.

Zur Belohnung gibt es schnelles Essen aus dem naheliegenden Imbiss: Fritten und Frikandel

2023-05-02 Es geht weiter Richtung Nordsee

Wir starten nach dem kurzen Heimataufenthalt in Kampen an der Ijssel.

Im WSV „de Riete“ in Kampen haben wir jetzt zum 7. Mal Station gemacht und können wir immer sagen: „Ein sehr freundlicher, unkomplizierter Hafen, in den wir gerne wiederkommen möchten!“

Ganz fertig sind wir noch nicht. Wir müssen noch Sprit haben, was dieses Mal dank Auto kein Problem ist, und ein neues Leuchtmittel für unser Hecklicht.

Von dem „Bunkerschiff“ hatte wir gelesen, aber mit einer solchen Auswahl nicht gerechnet.

Ein Tagesziel haben wir nicht und fahren die Ijssel mit dem Strom in Richtung Ketelmeer bzw. Ijsselmeer. Da wir lediglich 1-2 bft gegenan haben, lassen wir die Segel unten und motoren gemütlich vor uns hin.

Wir entschließen uns, die folgende Nacht im Ketelhaven zu verbringen.

2022-03-30 Die BINOM und ihre Schönheitskur

Dieses Jahr beginnt unsere Saison später und anders, als die Jahre zuvor.

Wir werden Ende April sofort in unserem „Urlaubsgebiet“ einkranen, um den Weg zu unserer Nordsee zu verkürzen – wir ziehen die BINOM in die Nähe vom Lauwersmeer. Das erhöht die Chance, auch die anderen Inseln auf eigenem Kiel kennenzulernen.

Also nutzen wir die Zeit, der BINOM eine Schönheitskur und einige Updates zu verpassen. Lasst euch überraschen, was wir ihr spendieren.

Geputzt, poliert und gewachst ist sie schon mal, die Fenster sind abgedichtet, das Holz innen geölt und die Pinne wartet auf Anstrich No6.

2021 – Übersicht und Daten unserer Tour

30.08.2021WSV Ascloa -> Venlo24,8 km30,8 sm
31.08.2021WSV Venlo -> Heumen32,7 km17,7 sm
01.09.2021Heumen -> Doesburg65,3 km35,2 sm
02.09.2021Doesburg -> Ketelhaven102,9 km55,6 sm
03.09.2021Ketelhaven -> Enkhuizen Buyshaven38,1 km20,6 sm
04.09.2021Hafentag Enkhuizen
05.09.2021Enkhuizen Buyshaven -> Texel57,0 km30,8 sm
06.09.2021Hafentag Texel
07.09.2021Hafentag Texel
08.09.2021Texel -> Den Helder KMYC12,1 km6,6 sm
09.09.2021Den Helder -> WSV Ijmond79,7 km43,0 sm
10.09.2021Ijmond -> Alphen a/d Rhijn43,7 km23,6 sm
11.09.2021Alphen a/d Rhijn -> WSV Biesbosch77,4 km41,8 sm
12.09.2021WSV Biesbosch -> De Gouden Ham61,3 km33,1 sm
13.09.2021De Gouden Ham -> Venlo80,6 km43,5 sm
14.09.2021Venlo -> Ascloa24,8 km13,3 sm
Summe700,4 km437,75 sm

2021-09-04 Hafentag in Enkhuizen

JÖRG

Wir treffen Freunde im Buishaven in Enhuizen. Der Havenmeester hat sogar einen Liegepatz am gleichen Steg für uns (ich persönlich liebe die Gelassenheit der Hafenmeister in den Niederlanden). Besondere Freude habe ich an einer Verabredung für diesen Tag: Siggi (so nenne ich Ihn mal hier –  der wahre Name ist uns natürlich bekannt) und Kerstin (hier gilt das gleiche wie bei Siggi) laden zu einer kleinen Segeltour auf das Ijsselmeer ein.
Nix Besonderes mag der Eine oder Andere denken.

Es ist besonders: Die kleine Tour machen wir auf einer nagelneuen Breehorn 31.

Bereits am Vorabend haben wir uns einen Einblick in den Innenausbaus des Bootes verschafft. Es ist schiffig! Ja wirklich schiffig! Einfach gemütlich und was mir persönlich sofort auffiel: das Boot ist neu und es riecht NICHT nach Kunststoff oder unangenehm nach Epoxit. Hier kann ich mich wohlfühlen. Eine Funk- und Navi-Ecke ist vorhanden und nicht zu klein bemessen. Die Pantry ist ausreichend gross um, wie sich später herausstellte, 4 hungrige Seeleute zu versorgen.

Der ultimative Test für mich steht jetzt noch aus: Wie fährt sich die SORGENFREI?

Nach dem Frühstück heißt es: „Leinen los!“

Ich bin gespannt, immerhin hat uns die kleine, drekkelige Ijsselmeerwelle am Vortag das Leben nicht vereinfacht. 

Unser Plan ist über das Ijsselmeer Richtung Norden zu segeln und dann irgendwann den Gegenkurs einzuschlagen um nach guten 4-5 Stunden wieder am Liegeplatz zu sein.

Im Rahmen guter Seemannschaft treffe ich gegen 10:00 Uhr auf der SORGENFREI auf meine Mitsegler, ausgestattet mit festem Schuhwerk und adäquater Bekeidung, inkl Schwimmweste. Das kann nur ein guter Tag werden!!!

Aus dem Hafen motoren wir heraus. Der Wind lässt es zu, noch in der Einfahrt nach Enkhuizen die Segel zu setzen. Also los …..

Bei guten 3bft in Böen 5 bft aus Ost ziehen wir das Groß und die Fock hoch. Der Motor verstummt.

Die SORGENFREI nimmt ihren Kurs Richtung Nord auf und stellt sich der kleinen, noch drekkeligeren Ijsselmeerwelle, entgegen.

Die Breehorn31, mit der wir jetzt auf dem Weg sind, hat einen Tiefgang von 1,80 m und im Groben und Ganzen hängt das Kampfgewicht unseres Schiffe als Gegenpol unten dran, nämlich 1,6 Tonnen. Sie ist für die Hochsee konstruiert und wir müssen bei dem Tiefgang im Ijsselmer recht aufpassen. Bleiben wir besser mal in den Fahrwassern …

Es drängt uns bei einem raumen, leicht vorlichem Wind aus Ost, Richtung Nord. Hab ich da gerade 8 kt über Grund gesehen? In der Tat! Wir pflügen durch das Gewässer.

 

 

Die SORGENFREI unter Segeln bei 3 bft (in Böen 4 bft) auf dem Ijsselmeer

Alles in allem hat Siggi sich ein schönes und sicheres Schiff bauen lassen, mit dem man sicherlich auch bei viel mehr Wind auf der Nordsee gut aufgehoben ist.

SABINE

Als Jörg von seinem Segelausflug zurück ist, nehme ich gerne eins der im Buyshaven kostenfrei zur Verfügung stehenden Fahrräder, um in die Stadt zu fahren, ein bisschen zu bummeln und noch einige Dinge zu besorgen.

Cindy (Cinderella)

Hallo, ich bin Cinderella, aber alle rufen mich „Cindy“. Den Namen kenne ich nämlich von meinen Tierschützern aus Griechenland.

Eigentlich bin ich eine „Schisserin“, weil ich ganz lange im „Fureverland“ leben durfte, bevor ich nach Deutschland zu den andernen Monstern kam.

Meine Reise ist eine lange Geschichte, ich sollte eigentlich schon drei Monate eher in Deutschland ankommen, dann ist es aber Juli 2021 geworden und so kam es, dass ich 4 Wochen später schon in den Urlaub musste – und es war doch alles so neu.

Aber dann habe ich meine Menschen geschockt und ihr Boot war schneller meine schwimmende Hundhütte, als das sie sich das hätten wünschen können.

2021-08-30 Start der Urlaubstour im Heimathafen

Wir haben es kaum zu glauben gewagt, dass wir in 2021 mit dem Boot noch in den Urlaub fahren können.

Heute ist es soweit. Wir haben den 30. August 2021 und sind unterwegs in unseren Heimathafen nach Asselt. Die BINOM haben wir in den Tagen zuvor schon urlaubsklar gemacht.

2 Menschen und 5 Hunde im Auto auf dem Weg in den Heimathafen

CINDY – Gast an Bord

Zu unser Stammbesatzung ist in diesem Jahr noch CINDY dazugekommen. Sie stammt aus Griechenland, ist 7 Jahre alt und hat davon 5 Jahre in einem Shelter verbracht.

Wir wissen noch nicht, wie sie auf Boot-Fahren reagiert und ob sie gerne mitfährt.

Sie ist sehr ängstlich und lässt sich nur ungerne anfassen oder streicheln. Wir hoffen, dass es auf der Tour besser wird.

Wir haben uns kleinere Etappen ausgesucht, um unseren Gast nicht zu verstören. Also ist für den ersten Tag eine kurze Strecke bis Venlo auf dem Plan.

Es gibt noch kein Ziel. Wir werden bei Heumen entscheiden, ob es weiter Richtung Zeeland oder über Waal und Ijssel Richtung Nordsee geht.