2015-06-02 Abwettern in Enkhuizen

Der letzte Blogeintrag ist schon eine Weile her … Das liegt daran, dass der Urlaub im Vordergrund steht – weniger das Schreiben dieses Blogs.

Wir sind jetzt seit dem 26.05.2015 unterwegs.

Weiter geht es chronologisch:
Im Kampen haben wir den Mast gestellt und die BINOM wurde wieder ein Segelschiff.

Vor dem Maststellen

Die Wettervorhersage für die nächsten Tage verheisst für die nächsten Tage Sturm und Regen. Wir entschließen uns dennoch, in einem kleinen Wetterfenster ins Kettelmeer zu fahren und dort im Schokkerhaven abzuwettern.

Wenn wir gerade schon einmal Zeit haben, treten auch direkt Probleme auf:
Wasser in den Backskisten 😯 . Also bleibt uns nichts Anderes übrig, als auf die Suche zu gehen, wo dieses Wasser herkommt.

Recht schnell können wir eine Undichtigkeit der BINOM finden.
Der Durchlass für den Auspuff nach Außenbords am Heck ist undicht.

Undichtes Rohr nach Außenbords

Da wir ja nicht ohne Werkzeug und sonst so ein Zeugs – das man irgendwie mal gebrauchen könnte – aus dem Haus gehen, kleben wir das Rohr von innen mit Stabilit wieder ein und von außen kommt noch ein guter Schuss Sikkaflex Dichtmasse herum.
DAS HÄLT !!! (und ist fast fachmännisch ausgeführt)

Vom Schokkerhaven im Kettelmeer nach Urk ins Ijsselmeer

Morgens hören wir über Funk den Kanal 1. Regelmäßig um 15 Minuten nach der vollen Stunde gibt die Ijsselmeer-Centrale dort den Wetterbericht durch.
Aha: Das Ijsselmeer hat ein komisches Wetter. Zum Nachmittag soll die nächste Sturmfront durchziehen. Im Moment haben wir gute 5 bft in Böen auch ein bisschen mehr. Zum Nachmittag ist eine Sturmfront mit 8 bft in Böen auch mal eine 10 drin.

Also Karten auf den Tisch und planen. Wir wollen weiter nach Norden mit dem Ziel auf Texel anzukommen. Ist das Wetterfenster groß genug?
Mit dem Wetter ist das bei mir wie mit den roten Ampeln. Hmmm….

Bis zur Brücke sind es rund 10 km dann Kurs Nord-Nord-West Richtung Urk für nochmal knappe 10 km. Round about 2-3 Stunden segeln. Allerderdings kommt der Wind aus Nord-West-Richtung. Das heißt in der Planung auch mal das Aufkreuzen einzuplanen und eher mal mit 4 Stunden zu rechnen da der Weg länger wird.

WIR WOLLEN WEITER NACH NORDEN!

Also raus aus dem Hafen. Die Arbeits-Fock gesetzt und das Groß ungerefft rauf.
Wir müssen kreuzen. Teilweise machen wir 13 km/h über Grund. – Sehr gut!- Da macht das Segeln doch echt Spaß.
Hinter der Brücke wird die See ein wenig heftiger aber kein Problem – Neuer Kurs: Urk.

Gute 5 km Luftlinie vor Urk meldet sich das Funkgerät auf Niederländisch.
— SECURITE, SECURITE, SECURITE —
Mein Interesse ist geweckt. Die Ijsselmeer-Centrale mit einer aktuellen Windwarnung.

Ooooch neeeeeeee!!! Das Sturmgebiet ist schneller als vorhergesagt und wird in etwa einer Stunde für Stress sorgen. Unsere Krängung hat mittlerweile auf gut 20 Grad nach Steuerbord zugenommen und wir mach „gehörig“ Fahrt. Der Wind nimmt weiter zu und wir entscheiden die Segel zu bergen. Es geht die letzten 3 km unter Motor weiter.

Die Einfahrt nach Urk war recht lustig: Hier hatte sich eine Kreuzsee gebildet durch die wir jetzt durch mussten. Hinein in das Vergnügen. Es bolzt, die BINOM springt durch die Wellen. Soweit wir bis jetzt nicht nass waren, ändert das diese kleine, dreckige Kreuzsee.

Ein Segler steht am Steg und zeigt uns eine freie Box in der wir festmachen können. Auch möchte er gerne beim Festmachen helfen. — Segler unter sich, man hilft sich, wo man nur kann — später stellt sich raus, dass er aus Remscheid kommt; ist die Welt doch klein.

Schnell den Verschlusszustand herstellen und aufklaren. Aha: Einer der Hunde hat in die Koje gekotzt.

Wir haben gerade die Kuchenbude zu und die BINOM aufgeklart bricht das Unwetter auch über uns herein.

Achteraus

Abends – trotz Wind und Regen – fordern die Hunde ihren Tribut. Eine große Runde haben die sich sicherlich verdient.

Urk nach Enkhuizen

Immerhin ist „ein“ guter Tage vorausgesagt. Der Wetterbericht verspricht wieder viel zu viel Wind für unsere Verhältnisse, zumal das Ijsselmeer bei Wind recht ruppig wird.

Wir wollen (immer noch) weiter nach Norden und beschließen weiter nach Enkhuizen zu fahren und dort für 2 Tage einzubuchen. Der Hafen liegt recht zentral und Geschäfte zum Einkaufen sind nicht weit. Auch können wir im Hafen unsere Benzinvorräte auffüllen während wir Tag 2 abwettern. Mit dem Abwettern haben wir ja bereits Erfahrung – keine Ahnung wie wir Rasmus verärgert haben – aber es soll halt so sein.

Die Wettervorhersage:

WindGURU 2. Juni 15
Zu einem späteren Zeitpunkt wurden sogar Böen bis 42 Knoten gemeldet. Besser wir bleiben im Hafen

Zwei nette Hafentage bei Wind. Einkaufen, aufräumen und Wäsche waschen ist jetzt angesagt.

So. Das Boot ist wieder startklar. Die Wäsche ist im Trockner, Geschirr ist komplett gespült, morgen werden wir noch tanken.
Das Wetter verspricht besser zu werden.  Es sind gute 4 bft und steigende Temperaturen vorhergesagt.

WIR WOLLEN WEITER NACH NORDEN!

Jetzt sitz ich hier in unserem kleinen Salon und schreib diesen Blog. Es schaukelt gehörig.

Bloggen für Fortgeschrittene

Und im Rahmen von guter Seemanschaft laufen die Planungen für den nächsten Schlag.
Unter Berücksichtigung alles Aspekte wie Wind, Welle und Laune wollen wir hin wo die Melone liegt ***lach***

Melone als Ziel

In diesem Sinne bis zum nächsten Blogeintrag.
Grüße von der BINOM

2015-05-28 – Giesbeek bis Kampen

Start an diesem Morgen ist in Giesbeek.

Mit der Stömung der Ijssel geht es zügig Richtung Kampen.
Wir fahren gute 15 km pro Stunde.

Das Ziel des Tages ist:

2015-05-27 – Der Zweite Tag

Nach einer ruhigen Nacht in Heumen geht es weiter Richtung Ijsselmeer.

Die Sonne scheint nach einer ruhigen Nacht
Die Sonne scheint nach einer ruhigen Nacht

Gegen 9:40 Uhr schmeissen wir die Leinen los und weiter geht es in den Maas-Wal-Kanal.

Nach ca. 11 km Kanal erreichten wir die Schleuse zum Waal. Hier leistet das Funkgerät gute Dienste. Wir bekommen die Steuerbordschleuse zugewiesen – selbstverständlich nach der Berufsschifffahrt dürfen wir dann hinein.
Der Schleusenmeister scheint sehr gerne Tetris zu spielen. Er ruft die Schiffe über Funk und sagt diesen, auf welcher Schleusenseite sie festmachen sollen. Als erstes ist ein Schubschiff dran. Danach ein großes Containerschiff das auf der Steuerbordseite festmachen soll. Zu meinem Erstaunen werden noch zwei weitere Frachter gerufen die Backbord neben das Containerschiff sollen. Wir mit unserer Nussschale sollen dann hinter dem Containerschiff auf der Steuerbordseite festmachen. Aus sicherer Entfernung schauen wir uns an ob das alles so klappen könnte. Das wird eng! Der Schleusenmeister ruft das Schubschiff und fordert es auf noch 20m weiter zum Tal-Tor zu fahren und die anderen möchten auch noch aufrücken, damit für das Sportboot genügend Platz ist. Die Berufsschifffahrt ist nicht sonderlich begeistert folgt aber der Aufforderung. Wir fahren also auch mit rein und belegen uns wir aufgefordert auf der Steuerbordseite. Wie selbstverständlich lassen – entgegen allen Vorschriften – die Berufsschiffe während der Schleusung die Schrauben weiterlaufen. Wir fühlen uns wie ein Papierboot in einem Whirlpool.

Geschafft der/die/das Waal liegt vor uns.

Die Schifffahrt ist hier nicht ohne. Andere Segler haben uns geraten die Hilfe des Verkehrspostens per Funk in Anspruch zu nehmen. Zumal das Fahrwasser für die Freizeitschifffahrt am rechten Ufer entlang führt.
Also schnell den Verkehrsposten gerufen und um Beratung gebeten. Wir sollen am linken Ufer erst 1,3 km den Waal herunterfahren und dann auf die andere Seite wechseln.

1,3 km mit gut 16 km/h macht echt Spaß. Die Strömung ist hier enorm. doch dann gegen den Strom ……. wir schaffen zwischen 4 und 5 km/h den Waal hinauf. Unser Motor muss Höchstleistungen bringen – dementsprechend schluckt er auch reichlich Benzin. Soviel, dass wir den Reservekanister während der Fahrt reinschütten müssen. Nach gut 22 km gegen den Strom ist eine Tankstelle eingezeichnet. Wir entscheiden, hier einen kurzen Stopp zu machen um die Vorräte aufzufüllen. Das Problem in den Niederlanden ist, dass es Diesel hinter jeder Hecke gibt – Benzin muss man echt suchen. Also Tankstopp:

Die Niederländer sind schon komisch - beachtet das Schild links hinten ;-))
Die Niederländer sind schon komisch – beachtet das Schild links hinten ;-))

Die Vorräte sind gefüllt und wir fahren 2 km den Waal wieder runter und biegen rechts in den Pannerdenskanaal ab um dann nach einigen Kilometern in die Ijssel abzubiegen.

Übernachtet haben wir dann im WV Giesbeek.

 

Noch 3 Tage

Samstag ist es soweit – wir kranen die BINOM.

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, leider ist das Wetter nicht auf unserer Seite.

BINOM in Leverkusen
Saison-Vorbereitung bei Sch…….-Wetter

Immer wieder müssen unsere Arbeiten wegen
* Sturm und / oder
* Regen und / oder
* Hagel und / oder
* Gewitter und / oder
* Schnee und / oder
* Unlust und / oder
* Hunde müssen raus und / oder
* muß mal für ……..
unterbrochen werden.

 

Die gröbsten Arbeiten sind gemacht. Wir freuen uns auf den Kran-Tag am nächsten Samstag. Erste Übungen laufen mit unserer Pflegehündin.

"Hier bin ich"
Ey! Wo ist das versprochene Wasser hier ???

Funken: Brandgefährlich oder hilfreich

Ich habe die Funkzeugnisse angegangen. UBI für Binnenfunk und SRC für den beschränkten Seefunk sollten das Ziel sein.

Am 19.03.2015 hat die Prüfung stattgefunden. Der Lehrgang hat mir gezeigt, dass in Seefunk und Binnenfunk alles anders ist. Also: lernen, lernen und noch mehr lernen!

Nach dieser Prüfung kann ich vermelden: BESTANDEN !!!

Wieder zwei Scheine mehr in der Tasche

Zeugnis SRCZeugnis UBI

Feuer im Hafen „Het Steel“ in Roermond

In der Nacht zum 17.12.2014 ist im Yachthafen „Het Steel“ ein Feuer ausgebrochen.

Bericht auf www.aachener-nachrichten.de

11.09.2014 Die Binom wird wieder ein Segelboot und Salzwasserfrei…

Donnerstagmorgen blieb dann noch viel zu tun:

aus unserer Binom musste ein Segelboot gemacht werden, was wir gerne getan haben, das Salzwasser musste überall runter und der Sand musste aus dem Inneren raus…

Außerdem wollte der BMW für die Rückreise gepackt werden („Jörg, mach den Kofferraum besser nicht mehr auf“.

nachmittags haben wir noch Besuch bekommen, lecker Kaffee mit Keksen genossen und eine kleine Tour gemacht.

RESÜMEE

es war ein wunderschöner erster und bestimmt nicht letzter Segelurlaub! Ein Traum fast drei Wochen zusammen und auch GEMEINSAM Urlaub zu machen! Und wir sind traurig, dass unsere erste Bootssaison schon fast vorbei ist! Unglaublich…

auch hier bekommt Finja das letzte „Wort“ in ihrer über alles geliebten Box angekommen:140911 zu Hause