Der letzte Blogeintrag ist schon eine Weile her … Das liegt daran, dass der Urlaub im Vordergrund steht – weniger das Schreiben dieses Blogs.
Wir sind jetzt seit dem 26.05.2015 unterwegs.
Weiter geht es chronologisch:
Im Kampen haben wir den Mast gestellt und die BINOM wurde wieder ein Segelschiff.
Die Wettervorhersage für die nächsten Tage verheisst für die nächsten Tage Sturm und Regen. Wir entschließen uns dennoch, in einem kleinen Wetterfenster ins Kettelmeer zu fahren und dort im Schokkerhaven abzuwettern.
Wenn wir gerade schon einmal Zeit haben, treten auch direkt Probleme auf:
Wasser in den Backskisten 😯 . Also bleibt uns nichts Anderes übrig, als auf die Suche zu gehen, wo dieses Wasser herkommt.
Recht schnell können wir eine Undichtigkeit der BINOM finden.
Der Durchlass für den Auspuff nach Außenbords am Heck ist undicht.
Da wir ja nicht ohne Werkzeug und sonst so ein Zeugs – das man irgendwie mal gebrauchen könnte – aus dem Haus gehen, kleben wir das Rohr von innen mit Stabilit wieder ein und von außen kommt noch ein guter Schuss Sikkaflex Dichtmasse herum.
DAS HÄLT !!! (und ist fast fachmännisch ausgeführt)
Vom Schokkerhaven im Kettelmeer nach Urk ins Ijsselmeer
Morgens hören wir über Funk den Kanal 1. Regelmäßig um 15 Minuten nach der vollen Stunde gibt die Ijsselmeer-Centrale dort den Wetterbericht durch.
Aha: Das Ijsselmeer hat ein komisches Wetter. Zum Nachmittag soll die nächste Sturmfront durchziehen. Im Moment haben wir gute 5 bft in Böen auch ein bisschen mehr. Zum Nachmittag ist eine Sturmfront mit 8 bft in Böen auch mal eine 10 drin.
Also Karten auf den Tisch und planen. Wir wollen weiter nach Norden mit dem Ziel auf Texel anzukommen. Ist das Wetterfenster groß genug?
Mit dem Wetter ist das bei mir wie mit den roten Ampeln. Hmmm….
Bis zur Brücke sind es rund 10 km dann Kurs Nord-Nord-West Richtung Urk für nochmal knappe 10 km. Round about 2-3 Stunden segeln. Allerderdings kommt der Wind aus Nord-West-Richtung. Das heißt in der Planung auch mal das Aufkreuzen einzuplanen und eher mal mit 4 Stunden zu rechnen da der Weg länger wird.
WIR WOLLEN WEITER NACH NORDEN!
Also raus aus dem Hafen. Die Arbeits-Fock gesetzt und das Groß ungerefft rauf.
Wir müssen kreuzen. Teilweise machen wir 13 km/h über Grund. – Sehr gut!- Da macht das Segeln doch echt Spaß.
Hinter der Brücke wird die See ein wenig heftiger aber kein Problem – Neuer Kurs: Urk.
Gute 5 km Luftlinie vor Urk meldet sich das Funkgerät auf Niederländisch.
— SECURITE, SECURITE, SECURITE —
Mein Interesse ist geweckt. Die Ijsselmeer-Centrale mit einer aktuellen Windwarnung.
Ooooch neeeeeeee!!! Das Sturmgebiet ist schneller als vorhergesagt und wird in etwa einer Stunde für Stress sorgen. Unsere Krängung hat mittlerweile auf gut 20 Grad nach Steuerbord zugenommen und wir mach „gehörig“ Fahrt. Der Wind nimmt weiter zu und wir entscheiden die Segel zu bergen. Es geht die letzten 3 km unter Motor weiter.
Die Einfahrt nach Urk war recht lustig: Hier hatte sich eine Kreuzsee gebildet durch die wir jetzt durch mussten. Hinein in das Vergnügen. Es bolzt, die BINOM springt durch die Wellen. Soweit wir bis jetzt nicht nass waren, ändert das diese kleine, dreckige Kreuzsee.
Ein Segler steht am Steg und zeigt uns eine freie Box in der wir festmachen können. Auch möchte er gerne beim Festmachen helfen. — Segler unter sich, man hilft sich, wo man nur kann — später stellt sich raus, dass er aus Remscheid kommt; ist die Welt doch klein.
Schnell den Verschlusszustand herstellen und aufklaren. Aha: Einer der Hunde hat in die Koje gekotzt.
Wir haben gerade die Kuchenbude zu und die BINOM aufgeklart bricht das Unwetter auch über uns herein.
Abends – trotz Wind und Regen – fordern die Hunde ihren Tribut. Eine große Runde haben die sich sicherlich verdient.
Urk nach Enkhuizen
Immerhin ist „ein“ guter Tage vorausgesagt. Der Wetterbericht verspricht wieder viel zu viel Wind für unsere Verhältnisse, zumal das Ijsselmeer bei Wind recht ruppig wird.
Wir wollen (immer noch) weiter nach Norden und beschließen weiter nach Enkhuizen zu fahren und dort für 2 Tage einzubuchen. Der Hafen liegt recht zentral und Geschäfte zum Einkaufen sind nicht weit. Auch können wir im Hafen unsere Benzinvorräte auffüllen während wir Tag 2 abwettern. Mit dem Abwettern haben wir ja bereits Erfahrung – keine Ahnung wie wir Rasmus verärgert haben – aber es soll halt so sein.
Die Wettervorhersage:
Zwei nette Hafentage bei Wind. Einkaufen, aufräumen und Wäsche waschen ist jetzt angesagt.
So. Das Boot ist wieder startklar. Die Wäsche ist im Trockner, Geschirr ist komplett gespült, morgen werden wir noch tanken.
Das Wetter verspricht besser zu werden. Es sind gute 4 bft und steigende Temperaturen vorhergesagt.
WIR WOLLEN WEITER NACH NORDEN!
Jetzt sitz ich hier in unserem kleinen Salon und schreib diesen Blog. Es schaukelt gehörig.
Und im Rahmen von guter Seemanschaft laufen die Planungen für den nächsten Schlag.
Unter Berücksichtigung alles Aspekte wie Wind, Welle und Laune wollen wir hin wo die Melone liegt ***lach***
In diesem Sinne bis zum nächsten Blogeintrag.
Grüße von der BINOM