Wir sind in unserem Hafen angekommen – die nächsten Tage werden wir die vergangenen Tage nachliefern…
Jetzt erst einmal Gute Nacht
Auflösung: hier lag die Melone beim zweiten Mal – kurz bevor wir uns um sie gekümmert haben 😉
Start der Etappe:
Heute liegt eine große Etappe vor uns. Es soll von Crezee bis Grave gehen. Bis zum Ziel liegen knappe 90 km und 2 Schleusen auf der Tour. Wir planen gute 10 Stunden für die Fahrt gegen den Strom.
In Grave werden wir schon von Freunden aus unserem Verein erwartet, die mit dem Strom Richtung Zeeland unterwegs sind.
Wir wünschen Euch auf diesem Weg einen SUPER Urlaub und immer eine handbreit Wasser unter dem Kiel.
Ziel des Tages:
Start der Tagesetappe:
Wir starten am Morgen mit gelegtem Mast in Alphen a/d Rijn. Durch das legen des Mastes erhoffen wir uns durch einige Brücken durchfahren zu können, zumal einige Brücken nur zu bestimmten Zeiten öffnen.
Die erste Brücke ist kein Problem, da diese durch den Hafenmeister bedient wird.
Also geht es los – Kurs Süd. Was wir noch nicht wissen: Es soll eine denkwürdige Etappe werden.
Wir motoren so vor uns hin. Der eine oder andere Schauer geht über uns weg, als wir an eine T-Kreuzung kommen. Alles recht gut einsehbar und wir biegen nach links ab. Aufgefallen ist uns das Schiff von der Wasserschutzpolizei das in ca 300 m Entfernung mit Gelblicht vor sich hindümpelt. Wir beobachten das Schiff und fahren mal mit unveränderter Geschwindigkeit darau zu. Plötzlich nimmt die Polizei Kurs auf uns und erhöht die Geschwindigkeit. Schallzeichen: kurz-lang-kurz-kurz.
Die Gehirnzellen fangen an zu arbeiten. Das bedeutet „anhalten“! Wir stoppen auf und das Polizeiboot kommt näher. Haben wir was falsch gemacht oder was ist hier los – der will auf jeden Fall was von uns.
Der Polizist gibt uns zu verstehen, dass wir langsam auf der „falschen“ Seite weiterfahren sollen. Wir verstehen irgendwas von Yacht evtl. gesunken oder sowas ähnliches.
Also rüber an das linke Ufer und mit Schrittgeschwindigkeit weiter. Immer mit „gehörig Ausguck“ durch die langgezogene Rechtskurve.
Aha. Wir haben das Problem erkannt:
Jetzt kommt ein kleines Polizeischlauchboot auf uns zugeschossen. Der Polizist berichtet, dass eine „YACHT“ durch die Hebebrücke gezogen wird und die ganze Aktion noch ca 2 Std dauern würde. Mir ist derweilen schleierhaft wie die Niederländische Definition für „YACHT“ ist. – Das Ding ist riesig…
Derweilen freuen wir uns über den gelegten Mast und dürfen die Brücke trotz Komplettsperrung passieren.
Wir motoren weiter vor uns hin. Die Landschaft zieht vorbei.
Ein Schild kündigt eine „Nichtfreifahrende Fähre“ an.
Da steht ein Trecker auf einem Ponton. Kann ja mal passieren. Wir motoren darauf zu. Plötzlich geht am Trecker das Gelb-Licht an. Wir motoren weiter darauf zu. Dann springt der Bauer vom Trecker schreit und wedelt wild mit den Armen. Überaus freundliche Menschen gibt es hier. Im allerletzten Moment erkennen wir ein Stahlseil ca. 10 cm über der Wasseroberfläche von einem Ufer zum Anderen. Gas weg und Ruder rumreißen!!!
Die Nummer war knapp …
Wir tanken während der Fahrt nach und kommen unserem Tagesziel näher. Kurz vor dem Hollandsen Diep sehen wir ein Segelschiff am Ufer vor einer Werft liegen. Das wäre doch was für uns. Wir kommen näher und das Ding wird immer größer. Es leben die optischen Täuschungen auf dem Wasser. Wir kommen noch näher und das Ding wird immer noch größer ….. WAHNSINN:
Klickt mal auf die Bilder und schaut Euch die Details an. Da stehen Leute auf dem Deck.
***Will ich haben, jetzt und sofort – und Einhand-Segelbar***
An dieser Stelle einen Gruß an meinen Chef. Ich brauch mehr Geld – viel, viel viel mehr Geld
Dann ging es noch durch Bereiche mit einer Menge Schiffsverkehr und wir legten dann am frühen Abend im Yachthafen Crezee nach einem interessanten Tag an.
Und weiter geht die Reise, ungefähres Ziel: dichter an „zu Hause“ rankommen 🙂 Es gibt nur ein Grobziel: so weit fahren, dass am nächsten Tag Strijensas zum Mastlegen erreichbar ist und wir am 20.06. in Grave sein können, um die die „3 Compromis 888“ vom Heimathafen zu treffen – und das sollte ja wohl machbar sein.
Highlight des Tages: die Fahrt durch Haarlem.
Wir haben uns gegen die Nachtfahrt „Amsterdam entschieden und fahren stattdessen durch Haarlem. Interessant, dass wir hier das erste Mal für die Brückenpassage zahlen müssen – zum Glück ist es nur EIN Bezahlvorgang für alle Brücken – und die Brückenmeister sind hier echt schnell! Wir konnten alle Brücken ohne Stop passieren und mussten dafür echt Gas geben.
Gegen Nachmittag und der Berechnung der Reststrecke bis Strijensas bot sich Alphen a. d. Rhijn als Nachtlager an.
Ein witziger kleiner Hafen, an dem die Zufahrtsbrücke vom Hafenmeister bedient wird und man den Anwohnern ins Wohnzimmer gucken kann!
Nach kurzer Überlegung, wann es am nächsten Morgen weitergeht, haben wir uns entschieden, noch hier den Mast zu legen.
Dafür gab es mehrere Gründe:
Gesagt, getan – gut, dass wir den Mast mittlerweile zu zweit in etwa 90 Minuten gelegt haben!
Um 9:00 wollte der Hafenmeister kassieren kommen, also Morgens in Alkmaar „noch eben“ einkaufen, da wir auf dem abendlichen Rundgang gesehen haben, dass alle wichtigen Dinge in der Nähe sind: Bäcker, Supermärkte (Aldi, Jumbo, Albert Heijn, Deka) und Spielwarengeschäft im Umkreis von 500 m… Spielwarengeschäft!?! Ja! Finja bekommt zu Hause einen „Pool“, der wahrscheinlich zu groß (211/132/46) für den kleinen Garten ist – aber: egal!
also, Fleisch, Getränke, Gemüse, Backwaren und Pool besorgt, Hunde-Spaziergang erledigt und um 11:30 ging es endlich weiter…
unser Tagesziel sollte entweder kurz vor oder kurz hinter dem Nordseekanal liegen…
Tour ausgesucht – natürlich die landschaftlich schönere Strecke – mit Tankstop kurz hinter Alkmaar – Benzin zu bekommen ist noch schwieriger, als ein gutes WLAN.
Danach rechts abgebogen… Wir wollten nicht durch die Industrieviertel fahren – schön war es!
Und eigentlich war bis zu diesem Zeitpunkt alles viel zu glatt gelaufen… Kaum Wartezeit an einer Brücke (einmal 10 Minuten), nur noch 4 km bis zum Nordseekanal, wir absolut im Zeitplan und dann… Wollte eins keiner diese ver… Erste Autobrücke vor der Zugbrücke öffnen – lapidare Antwort: können wir von hier nicht!!!!!
also, umgedreht, auf der Industriestrecke weiter – viele Anblicke möchten wir euch ersparen – gut, dass es keinen Geruchsblog gibt!
Aber hier einige schöne Aufnahmen
Und dann war ER da: der Nordseekanal. Die ANWB Karte weist lapidar darauf hin, dass „größere Seeschiffe unterwegs sein könnten“
Dann waren wir auch schon fast am Ziel
WSV IJmond
Und wir entschieden uns, einen Tag im Hafen zu bleiben, um das Wasser, unsere Klamotten und uns salzfrei zu bekommen, hier gab es direkt am Boot Wasser aus dem Schlauch. Außerdem Waschmaschine und Trockner und sehr gute sanitäre Anlagen, wo die Wassertemperatur einstellbar ist und auch mir endlich mal warm genug – und es waren alle im Hafen sehr freundlich, außer einem anderen Gastliegerpäärchen, was uns zum Kopfschütteln gebracht hat: sie unterhielten sich auf Deutsch und rechneten wohl nicht damit, das wir etwas verstehen könnten 😂
Liebe Freunde, dank eines sehr guten WLAN seid auch ihr endlich wieder auf unserem Stand…
wie geht es weiter? Ab zur Melone…
Guten Morgen Welt – wir gönnen uns AUSSCHLAFEN, schließlich haben wir Hochzeitstag. Nur hätten die Hunde das auch wissen sollen: 8:00 war für Taylor Tag, um dann pünktlich nach dem Aufstehen der Menschen wieder schlafen zu können 😉
Also fangen wir den Tag gemächlich an, da viele Brücken erst ab 10:00 Uhr, nach dem morgendlichen Berufsverkehr, regelmäßig öffnen.
Hier einige Bilder von der Strecke…
Wir haben auch Videos gemacht, allerdings können wir die erst zu Hause hochladen…Jörgs WLAN im Notebook hat den Geist aufgegeben 😢
gegen Abend kommen wir am gewünschten Ziel an: Alkmaar, nehmen den ersten Hafen und… Liegen vor dem Polizeirevier 🙂
Die haben in Alkmaar einen witzigen Hafenmeister. Wir sollen, so besagt ein Schild, telefonisch mit dem Hafenmeister Kontakt aufnehmen. Also Telefon raus und los. Am Telefon ein Herr mit äußerst guter Laune. Ich stelle mich auch vor und frage freundlich ob er Deutsch spreche (mein Niederländisch möchte ich keinem zumuten). Er lacht und sagt, dass er kein Deutsch spreche (auf Deutsch!!! – was für ein Spaßvogel) und fragt ob ich Englisch spräche. Ich denk mir nur: das kannste haben und entgegne: „Yes of course. Do you speak german?“ Wir haben uns am Telefon gemeinschaftlich geradezu schlappgelacht und alles Weitere im Anschluss geklärt.
erster kurzer Ausflug in die Stadt… Essen organisieren! Aufgrund unseres Feiertags wollten wir echte Pizza essen und sind fündig geworden
danach sind wir später mit den Hunden über eine Grünanlage in die Stadt marschiert und es hat sich gelohnt: wunderschönes Städtchen.
Und Tschüss… Unsere Urlaubsinsel, heißt es schon morgens um 8:00 Uhr, um die Gezeiten nutzen zu können.
12 Grad, wechselnd bewölkt, 3-4bft (Windstärke), Wellenhöhe um die 90 cm und der Abstand zwischen den Wellen etwa 6 Sekunden… So lautet die Vorhersage
12 Grad stimmt – der Rest NICHT… Regen, kein Wind, Wellen um 1,50 m, Abstand zwischen den Wellen deutlich kürzer!
das erste Stück konnten wir auf der Nordsee – aussenherum – noch segeln, sogar mit einer fast angemessenen Geschwindigkeit. Aber auch das legte sich schnell. Als es dunkler wurde – nein, nicht wegen der Tageszeit – wunderten wir uns, dass wir Terschelling nicht mehr erkennen konnten: Seenebel – es war von jetzt auf gleich kein Horizont mehr zu erkennen. So fuhren wir an der Küste Vlielands entlang – immer schön in Sichtweite.
Mittlerweile waren die Segel unten, die Kuchenbude zu und die Stimmung passte zum Abschied von unserer Nordsee…
Ziel heute heißt Den Helder, hinter der Schleuse, damit wir morgens los können, wann wir wollen.
Nach dem weder sichtbaren noch spürbaren Höhenunterschied in der Schleuse stand das nächste Abenteuer bevor… Die erste bewegliche Brücke
Erste Hebebrücke die nur für uns geöffnet wird
wir haben uns für den WSV in den Helder entschieden, da wir bisher immer gute Erfahrungen in den Vereinen gemacht haben… Auch hier war es die richtige Entscheidung. Freundlich, gepflegt, mehr als faire Preise…
heute Abend hatten wir beide auf nichts mehr Lust und so bestellten wir Essen per Internet aufs Boot
Danach hieß es nur noch: Hunde entleeren, gute Nacht!
Unglaublich… Morgen sind wir eine Woche hier, haben jeden Tag genießen können: mal mit Hitze, Sonne, Bewölkung und Regen mit Sturm…
es gibt noch einige Bilder, die wir nachreichen möchten:
diese Insel ist ein Traum: total ruhig, man bekommt in dem Dorf alles, was man braucht und der Strand vor der Hafen-Tür…
Wir kommen wieder… Bestimmt!