Morgens ging es los… Hellevoetsluis nach? Mal schauen!
es macht unglaublich viel Spaß beim Segeln nicht nach einem Km schon wieder die Richtung ändern zu müssen, weil der „Teich“ am Ende ist.
Aber irgendwie nimmt uns der Wetter- und insbesondere Windgott – nur auf den Arm… Genügend Wind – falsche Richtung! Wellen sind auch da… JA und HOCH!!!
So mussten wir echt gucken, wie wir vor der Schleuse sicher die Segel runter bekommen.
Gesagt, getan – ab durch die Schleuse und guck da… Wind von der falschen Seite!!!!
Uns blieb durch das Fahrwasser der Berufsfahrt keine Möglichkeit ständig zu kreuzen 🙁 also: Motor an und weiter sehen….
So bleib es dann dabei, das wir unter Motor nach „Oude Tonge“ – ein wunderschöner Hafen mit Charme, netten Stegnachbarn und super Hafenanlagen, wenn man die Ruhe haben möchte… Aber das Beste, was wir bei der ersten Finja-Runde gesehen haben:
Supermarkt und Aldi keine 250 m vom Hafengelände!!!!! Yeah!!!!
Abends wurde es echt kalt!
Blick Richtung Hafen Oude Tonge
Yeah! Supermarkt und Aldi in Fusslaufweite!!! frisches Gemüse!!!!!!
Frische Eier und Gemüse!!!!
Manu hat gesagt: das Christkind backt schon wieder
Tagesziel: Hellevoetsluis, um einen Familienfreund in seiner Heimat zu treffen – der Weg war nicht lang, aber HART:
noch beim Auslaufen, vor dem echten Segelsetzen, hat Jörg den Baum vor den Kopf bekommen… Tschuldigung!
Aber der Indianer kennt keinen Schmerz!
So ging es bei strahlend blauem Himmel weiter auf dem Kurs nach Hellevoetsluis. Wir haben unsere bisherige Spitzengeschwindigkeit erreicht. 11,5 km/h unter SEGEL 🙂
Aber dann war Schluss mit Lustig…
Der Wind lebte immer mehr auf
Selbst größere Boote als unseres hatten mitlerweile eine stattliche Krängung.
Und es wurde noch mehr …
Wir bekamen ein Gefühl für die Kraft des Windes: Böen in Windstärke 8, und die Binom war trotzdem friedfertig zu segeln.
Die Bilder sagen mehr als tausend Worte!
Als wir ins Flachwasser kamen wurden die Wellen höher und steiler! Zeit, die Segel runter zu holen – aber auch danach war es KEIN Spass! Unter Segeln hat man gar nicht gemerkt, wie hoch die Wellen sind! Unter Motor war es Hack!
Ab in den erst besten Hafen, uns und die Binom sortieren, Luft holen, Kaffee trinken und Ruhe ausstrahlen… Wir haben uns einen freien Liegeplatz über Telefon organisiert und den besten erwischt, den man hier haben kann.
Also durch die Schleuse – dahinter logischerweise ruhig wie nichts – und in einem kleinen feinen WSV gelandet: ohne Schnickschnack, sauber, Strom, WLAN.
In diesem Hafen herrscht Gelassenheit:-)
Nachdem wir uns und unser Boot endgültig sortiert hatten, sind wir dann zu Edwin gelaufen: der Kuchen war Balsam für Seele und Körper: DANKE dafür!
Auch war spätestens jetzt die Entscheidung getroffen, hier einen Hafentag einzulegen (Samstag ist Wochenmarkt!!!)
Am Samstagmorgen hieß es AUSSCHLAFEN, was Finja sogar getan hat!
SAMSTAG, 30.08.2014 – REGEN!!!
Eine gute Entscheidung hier zu bleiben, das Wetter jenseits der Schleuse war schlimmer als gestern!!! Mehr Wind, höhere Wellen: Ruhe ausstrahlen und abwettern.
Nachmittags wurde es deutlich besser und so kam Finja zu ihrem Recht eines langen Spaziergangs durch die schöne Stadt und am Wasser entlang.
Morgens in Strijensas die Leinen losgeworfen – Kurs: West weiter ins Haringvliet.
Das Wetter ist gut, Wind aus NW mit Bft 4 in Böen 5.
Der Plan: Mittagspause auf Tiengemeten, dann nördlich Umrunden und für die Nacht einen Liegeplatz suchen.
Als wir nördlich der Südspitze von Tiengemeten sind wird der Himmel dunkler und der Wind nimmt deutlich zu. Wir umrunden die Südspitze vom Tiengemeten und fahren südlich weiter Richtung Hellevoetsluis.
Einen Passantenplatz finden wir gegen 16:00 Uhr im Yachthafen „Stad aan’t Haringvliet“.
Gerade die Leinen festgemacht, brach das nächste schlechte Wetter über uns hinein.
Der Hafen ist echt brauchbar.
Wir liegen vom Schwell geschützt, und so können wir den Abend genießen. Es ist draussen zwar am schütten, aber dennoch läßt es sich gut an Bord aushalten.
Einkaufsauto – Supermarkt des Hafens…
… das Ergebnis
Am nächsten Tag soll es weiter nach Hellevoetsluis gehen.
Nach zwei Tagen Regen „wie kleine Hunde“ sind wir von der Sonne geweckt worden – was für ein tolles Gefühl!
nachdem Finja unsere Planung kaputt gemacht hat, früh los zu kommen (unsere Hundedame meinte bei der Morgenrunde sich in „K….“ wälzen zu müssen), könnten wir dann nach einer Hundeshamponierungsaktion endlich gegen 9:30 Uhr tanken fahren – erstaunlich: Verbrauch auf der ganzen Strecke (145 km etwa) unter 19l.
Mit jeder Minute Richtung See würde es heller und sonniger!
Gegen 15 Uhr waren wir dann am Tagesziel: Strijensas
wir haben den Mast gestellt und aus der Binom ein Segelboot gemacht:-)
Damit war das Tagewerk erfüllt… Finja durfte noch schwimmen gehen, was sie natürlich gerne gemacht hat!
und morgen fängt der Segelurlaub an!
Ach ja: ich finde es stilvoll, so seinen 13. (standesamtlichen) Hochzeitstag zu verbringen: danke mein Froschmann!
Nach einigen Kilometern im Regen schauen wir uns einen Hafen bei km200 an. Wir brauchen einen Stromanschuss um wenigstens die Kleidung und das Boot zu trocknen. Es ist ALLES nass! Also kurz abbiegen und dahin wo Boote liegen. Alles merkwürdig hier! Der Hafen sollte eigentlich für die Anzahl der Boote mindestens doppelt so groß sein. Umringt ist die Anlage von Bäumen. Ein Mann, der offensichtlich der Hafenmeister ist, meint es wäre noch ein „Passantenplatz“ frei. Die Box 2 war fortan unser Ziel. Wie dahinkommen ohne Kran. Auch hier hat der Hafenmeister Antwort parat. Wir sollten eine ca 3m Breite Gassebefahren, dann scharf links – ab hier alles nur noch 2,7m „Fahrwasser“ zwischen anderen Schiffen, nochmal scharf links und dann in die Box. Das alles mit 2,5m Breite und 7m Länge. Mit nem Tretboot kein Problem. Wir zirkeln uns durch die Gassen und überlegen wie wir unserer Haftpflicht den Schäden erklären können.
Angekommen. Wir liegen in der zugewiesenen Box ohne einen Schäden bei uns oder Anderen. Nur halt verkehrt herum. Mit Hund über der Bug absteigen – klappt nicht! Na gut. Verholen können wir später. Erstmal zum Hafenmeister die Formalien klären. Jetzt der Schock: 15 Euro pro Nacht. Die Berechnung des Preises auf Niederländisch hab ich nicht verstanden. Aber 15 Euronen für einen Liegeplatz? Ääääähhhhhh Nööööööööö. Wir beschließen weiterzufahren und landen in einem Hafen bei km230 und beschließen zu bleiben. Nun eine angenehme Nachtruhe.
Wir haben heute 88 km Maas-Abwärts geschafft. Seit Arcen ist es am regnen. Gegen 21:30 Uhr haben wir einen Liegeplatz in Heumen gefunden. Jetzt das obligatorische Einlaufbier, trockenlegen und schlafen.
Die Vorbereitungen für unsere Tour gehen in den Endspurt.
Am Montag geht es los …. in aller Frühe.
Im Moment genieße ich hier, zwischen den Arbeiten am Schiff, Hafenkino vom Feinsten. Ich warte darauf, dass gleich einer mit einem Hut vorbeikommt … wäre durchaus den einen oder anderen Euro wert 😀